Getriebe UG2/30 - Rückwärtsgangproblem
#1

Servus, 
ich habe ein Problem mit meinem Getriebe am MB-trac 700. In letzter Zeit ist der Rückwärtsgang (Gruppe) bei abruptem Lastwechsel rausgesprungen. Insgesamt sehr selten ca. 5 mal in den letzten 50 Betriebs-Std.. Nun habe ich Öl (keine Teile oder Späne sichtbar) abgelassen u. die Ölwanne unten demontiert und dazu ist mir aufgefallen das bei eingelegtem Rückwärtsgang ein zu großer "Spalt" zum Rückwärtsgangrad vorhanden ist. Ursache unklar ...   die Vorstufenwelle hat kein Axialspiel. Das Rückwärtsgangrad und Zapfwellengangrad mit dem Axiallager dazwischen lassen sich ca.2 mm hin und her axial verschieben.  ? Sad ?
Somit ist bzw. wird die Schaltmuffe zum Rückwärtsgangrad nicht ganz bzw. nicht kompett eingelegt und fixiert, was zur zur Folge hat das der Gang rausspringen kann.

Ich habe Videos vom Getriebe gemacht um die Problematik aufzuzeigen, diese kann ich gerne zusenden per Mail, weil ich sie hier nicht hochladen kann.

Jetzt die Frage an die Spezialisten was ist hier los ? Und wem darf ich die Videos zukommen lassen.

Danke und ein schönes gutes Jahr 2024 wünsche ich euch.
Gruss Konni
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#2

Hallo Konni,

zu deinem Problem wird Mätty sich bestimmt in nächster Zeit melden.
Zu dem Video, stell es bei Youtube ein, dann kann man es hierher verlinken.

Gruß
Roby

MB Trac 1000 Turbo Intercooler >> Fahrspass pur Smile Smile
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#3

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#4

Nabend Konni

Ganz genau kann ich es nicht sagen da es 2 Möglichkeiten gibt. Aber eins ist bei beiden Schadensbildern gleich, die Gearbox muß raus Sad
Und zwar liegt das Übel bei der Vorstufenwelle. Zum einen kann es vorne im VSG das Rillenkugellager sein, die bekommen mit der Zeit
Axialspiel und die Welle kann nach hinten wandern. Dadurch entsteht das Spiel wie es da zu sehen ist. Zum andern kann es sein das die
Laufbuchse vom Rückwärtsgang eingelaufen ist und deshalb das Spiel entstanden ist. Genaues kann man erst sehen wenn das Getriebe
zerlegt ist. Auf jeden Fall tritt kann man eine Selbstheilung ausschliessen.
Wenn Du der Sache früh genug nach gehst und etwas Glück hast kann es sein das das Gangrad und die Schaltmuffe erhalten kannst.
Bei den beiden Teilen reden wir von etwa 1500€ Materialwert.
Ich habe im Laufe der Zeit schon beide Schadensbilder im laufe der Jahre gehabt.

Gruss aus Heckenland, Matthias
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#5

Hallo Matthias,
Danke für deine Einschätzung bzw. was der Fehler sein kann.
Ok, das Getriebe baue ich somit nun aus :-(
Die Vorstufenwelle kann ich nicht bewegen .... somit tippe ich auf den Fehler (wie du bereits geschrieben hast).
Ich habe dir noch ein Video zum Axiallager als PN gesendet. 
Kannst dir ja noch ansehen , ist zwar schlecht was zu erkennen ->Aber du bist ja Fachmann :-)
Danke.

Gruss Konni
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#6

Hallo Konni

Genau einschätzen was defekt ist kann man leider "nur" nach dem zerlegen. Es kann sowohl ais auch möglich sein. Und die
Bauteile wo ich in Verdacht habe sind nicht sichtbar, erst nach dem zerlegen. Das ist nun mal leider so. Auf jeden Fall wird
das Axiallager hinter dem RW-Gangrad auf Dauer auch nicht besser. Das Rillenlager von dem ich schrieb ist vorne im VG. Das
siehst Du so gar nicht. Und dort ist die Vorstufenwelle Axial geführt mittels Sprengring. Was Du dort siehst ist die Hohlwelle
welche auf der Vorstufenwelle läuft.  Wenn die Vorstufenwelle mit dem Antriebsrad von der Zapfwelle nach hinten wandert
entsteht dieses Spiel. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen ausser: Hände auflegen genügt in dem Fall nicht, die Gearbox
braucht heilende Hände, egal was da schlecht ist. Du kannst zwar noch fahren, aber auf Dauer gibt es früher oder später
Bruch Wink . Vielleicht kannst jetzt noch was retten und so Kosten sparen.
Ich hab letzt eine Gearbox eingebaut, da war vor etlichen Jahren beim Kupplungswechsel der Synchronring Rückwärts 
gebrochen. Ich hab den Kunden darauf hingewiesen aber der ist weitergefahren mit dem Argument er passe halt auf beim
Schalten. Nu ging gar nichts mehr, Reparaturkosten für die Gearbox ca 9000€ ohne aus und einbau. Das ist halt dann 
schon eine Hausnummer. Die Teile sind in den letzten 2 Jahren durch Corona und Putin sehr Teuer geworden. Da hat das 
Kind auf jeden Fall bei vielen Firmen einen Namen bekommen um Preislich zuzuschlagen Wink .

Gruss aus Heckenland, Matthias
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#7

Moin Matthias,
Ich hätte da eine Frage zum Rillenkugellager. Das muss doch axiale Kräfte aufnehmen, warum ist da kein Kegelrollenlager verbaut, dass dann mittels Paßscheiben eingestellt werden kann?

LG Erhard
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#8

Hallo Matthias,
top Danke. Da habe ich nichts zuzufügen :-)  Ich fahre keine Meter mehr und baue die gearbox aus.

Hallo Erhard,
Ich meine es wirken in beide Richtungen "leichte" Axialkräfte.  Daher scheidet Kegelrollenlager aus. Aber Matthias wirds uns aufzeigen.

Gruss
Konni
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#9

Nabend

Vor dem Rillenlager ist eine Ausgleichscheibe. Die gibt es in verschieden Stärken. Damit wird zwischen Seegeringnut und Lager 
spiel 0 ausgeglichen. Somit wird verhindert das sich die Welle nach hinten verschieben kann. Nun hab ich schon öfter gesehen
das die Kugelnuten im Innen- und Aussenring sowie die Kugel verschlissen waren. Das ist zwar ein C3 Lager aber wenn der
Lagerinnenring gegenüber dem Aussenring viel Spiel bekommt in lauf der Zeit kann man die so richtig gegeneinander verwackeln.
Wenndies derfall ist wandert die VS-Welle mit dem hinteren Zylinderrollenlager so um 1 bis 2mm nach hinten. Das passiert nicht
von jetzt auf direkt und dadurch entsteht halt dieses Spiel. Das gleiche Lager ist auch in der Vorgelegewelle verbaut, da kann dies
auch passieren und dann hält der 1te und 3te Gang nicht mehr.
Das mit dem Lagerverschleiss passiert über einen Zeitraum von so um 5000 Std und mehr, somit ist dies kein klassischer Garantie-
fall mehr Big Grin .

Gruss aus Heckenland, Matthias
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#10

Nabend

Zitat:warum ist da kein Kegelrollenlager verbaut, dass dann mittels Paßscheiben eingestellt

Erhard ich glaub das ich auf Deine Frage noch nicht richtig eingegangen bin. Also Kegelrollenlager geht an der Stelle gar nicht weil das
sich nicht mit den beiden Zylinderrollenlager verträgt. Wenn dann ein Zylinderrollenlager das mit Paßscheiben eingestellt wird. Dies war
auch früher mal gewesen, hat man dann irgendwann geändert weil ein Rillenlager billiger ist als ein Zylinderrollenlager. Fazit: Man hat so
Produktionskosten gespart Wink , das haben wir so auf den Lehrgängen erzählt bekommen bei so einer Frage Cool -

Gruss aus Heckenland, Matthias
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#11

Hallo,
ich habe eine Frage zu den Sychronringen der Gruppenschaltung 1 und Rückwärtsgang. Probleme beim Schalten bzw. ein Kratzen ist bzw. war nicht vorhanden. Beim Einlegen der Synchronringe in die Schaltmuffe sind beide Planflächen fast eben bzw. minimal tauchen die Sychronringe tiefer ein. Ohne gemessen zu haben so in etwa 0,2mm.

Wie prüfe ich den Verschleiß bzw. was ist noch I.O. ? 
Danke und
Gruss Konni
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#12

Hallo Matthias,
hier noch die Rückmeldung bzw. Ursache des obigen Problems:
Die hintere Sechskant-Schraube an der Vorstufenwelle hatte sich gelöst und daher war das 2-3 mm Spiel. Der Hohlspannstift in der Welle ist kompett gequetscht u. zerdrückt worden, und das von der Scheibe (die auf der Schraube sitzt) die nicht richtig montiert wurde. Das muss damals bei der Getriebeüberholung von der Fach-Werkstatt  passiert sein. Das heißt die Scheibe mit dem besagtem Loch wurde nicht zum Hohlpannstift der Welle fluchtend montiert. Das zeigt auch die Macken bzw. Grate an der Scheibe. Beachtlich ist dass es so lange gehalten hat ... ca. 4000 Std.  🙄 . Bilder folgen noch.
Grüße 
Konni
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#13

hier die Bilder


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#14

Moin Konni

Das ist ein klassischer Montagefehler, da war ein Spezi am Werk Wink . Nun ja es ist nicht ganz das was ich orakelt habe, aber
ich war so ziemlich nah dran, der effekt ist ja wohl der selbe und Du hast auf jeden Fall einen größeren Schaden verhindert
mit der sofortigen beseitigung des Übels.Wer denkt denn schon das so ein Simpel die Griffel am Getriebe hatte. Das ist auch 
ein Grund dafür das ich niemand dazu rate selbst ans Werk zu gehen wenn´s um´s Innenleben der Gesrbox geht. Das muß 
jeder für sich selbst entscheiden was er sich zutraut, der eine kann´s, der andere hinterlässt ein teures Chaos. Auf jeden Fall 
ist an der Stelle dort immer besondere Vorsicht geboten, ich halte die Druckscheibe immer mit zwei Fingern fest fixiert in der 
richtigen Stellung fest bis die Schraube fest anliegt.
Zitat:. Beachtlich ist dass es so lange gehalten hat ... ca. 4000 Std
Da bekomm ich manschmal auch schon Kunstwerke zu sehen wo man auch nur staunen kann das es so lange gut ging. Das
Spektrum geht vom falschen zusammenbau über schweißen an der Schalteinrichtung bis hin zur bearbeitung der Zahnräder 
mit der Flex. Das war natürlich der gröbste Bolzen der mir unter gekommen ist, war am Plantensatz eines UG 3/40 wo die kleine 
Gruppe nicht mehr gehalten hat. Der Trac ist dann wohl wieder gelaufen nur hat er weiter gekratzt beim Schalten und spätestens 
nach 100 Betriebsstunden hätte der wohl wieder gestanden. Das war wohl eine sogenannte Verkaufsreparatur (oder in meinen 
Augen vorsetzlicher Betrug) von demjenigen der hier die Griffel am Werk hatte.

Gruss aus Heckenland, Matthias
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