MBtrac 800 - Kupplung trennt nicht obwohl Nehmerzylinder ausfährt
#1

Hallo Trac Gemeinde,

mein 800er hat folgendes Kupplungsproblem.

Wollte nach dem Heu wenden vom Feldweg auf die Straße, Kupplung treten, anhalten.
Alles frei - Kupplung kommen lassen und los. Es kommt doch noch einer.
Kupplung getreten - Gang raus da noch einer kam. Wieder gekuppelt - ging auf einmal nach der Hälfte der Wegs schwer. Gedrückt - und durchgefallen. Unten läuft die Soße raus.
Was war geschehen?
Ich habe den Nehmezylinder durch zweifaches Kuppeln "aufgepumpt" und über den Sicherungsring gedrückt. Damit ist dann der Kolben aus dem Zylinder gefahren und das Oel ist rausgelaufen.
So weit so gut.
Die Dichtmannschette auf dem Kolben war nach 30 Jahren sowieso zerbrösselt - also nen komplett neuen Nehmerzylinder bei Schreyer gekauft ( - nochmals Danke für die freundliche, unkomplizierte und schnelle Abwicklung -)

Eingebaut und mit erschrecken festgestellt dass die Kupplung nicht zurückkommt , aber auch nicht trennt - obwohl der Nehmerzylinder ausfährt und der Hebel der ins Kupplunggehäuse geht sich dreht.

Was kann die Ursache des Problems sein?
Kann sich jemand einen Reim auf den Vorfall machen

Zur Ergänzung. Ich habe einen 800er Bj 82 mit Mittelschaltung, Zwischengängen und pneumatischer Doppelkupplung für die Zapfwelle.

Gibt es bei der Kupplung eventuell das ähnliche Problem wie bei den Bremsen dass Schläuche über die Jahre zuquellen und daher die Kupplung nicht mehr zurückkommt. Dann müsste sie aber schleifen - oder irre ich da?

Wie hoch ist Aufwand den Motor rauszurupfen um an die Kupplung zu kommen d.h. muss ich eventuell meinen Jahresurlaub dafür opfern Wink

Freu mich auf eure Antworten

Gruss von einem ziemlich gefrusteten Thomas D.
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#2

Nabend Thomas

Da wird Dir wohl nichts anders übrig bleiben als den Motor auszubauen. Sowie
das sich liest ist dort das Ausrücklager festgelaufen und dadurch haben sich
die Ausrückhebel abgenutzt. Wenn Du nun die Kupplung tritts läuft das Aus-
rücklager ins leere. Da muß wohl eine neue Kupplung mit Ausrücklagern und dem
Führungslager rein und gut ist es.

Gruss Matthias
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#3

Hallo Matthias,

danke für deine schnelle Antwort. Ich habe die Schnittzeichnung im Werkstatthandbuch studiert und kann deiner Beschreibung folgen.
Was micht irritiert ist das schlagertige Versagen der Kupplung. Laufen die Ausrückhebel so schnell ein?

Hast du schon mal eine Kupplung gewechselt? Wenn ja, was muss ich beachten (... zentrieren etc ....)

Von der Theorie bin ich einigermaßen fit - aber tun ist eben doch was anderes ... Big Grin

Gruss

Thomas
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#4

Moin Thomas

Schon mal eine gewechselt questionBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig Grin.
Dazu schreibe ich nun nichts mehr, ich glaube das ich einer der wenigen Profis
hier im Forum bin, aber ich möchte nicht angebenWink.
Das kommt nicht schlagartig, nur Du bemerkst das ganze erst mal nicht. Wo Du
das ganze erkannt hast sind die Ausrückhebel bereits dünn geschliffen worden
und dann kommt es schlagartig zum Bruch. Durch den selbst nachstellenden
Kupplungsnehmerzylinder bemerkst man noch nicht einmal das der Aushebel weiter
nach unten wandert infolge des Abrieb am Ausrückhebel. Wird ja nachgestelltWink.
Zentieren ja, ich habe dafür eine alte Antriebswelle die Kaputt war abgeschnitten.
Ich kann eine Scheibe auch per Auge zentieren, aber das erfordert
schon etwas Geschick, geht aber zur Not. Bevor Du aber nun die Antriebswelle
von dem Getriebe abschneidest mit der FlexCool kannst Du einen Zentrier-
dorn selbst anfertigen, aus einem Stück Rundholz das Mass von der Innenver-
zahnung der Mitnehmerscheibe drehen, anschließend noch so ca 2 cm vorne
das Mass des Führungslagers abdrehen fertig ist der Führungsdorn. Natür-
lich kann man auch eine Welle nehmen, aber Holz bearbeitet sich einfach besserWink.
Ich habe mir schon div. Dorne so gefertigt, und die Dinger halten auch ewig.

Gruss Matthias
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#5

Hallo Matthias,

ich nehme die Frage zurück Wink
Deine Erläuterung ist nachvollziehbar - denkst du es macht Sinn mit einem Endoskop in die Kupplung reinzusehen - oder eher nicht da ich das ganze sowieso zerlegen muss.

Wie aufwändig ist der Ausbau des Motors? Würde mich dahingehend interessieren damit ich mir die Zeit passend einteilen kann. Ich hab den Trac nur als Hobby und mein Beruf spannt mich ziemlich ein.
Bekommt man als Neuling den Motor an einem Tag koordiniert raus.
Also ich meine eben so dass man ihn nicht "rausrupft" sondern z.B. die Elektrik / Anschlüsse markiert und das eine oder andere Foto schießt etc ....
Gibt es etwas besonderes zu beachten - oder kann man streng nach Werkstatthandbuch vorgehen. Braucht man besonderes Werkzeug?
Kabine kippen oder nur anheben?
Oel ablassen oder nicht?

Irgendwie habe ich dir Furcht vom Hundertsten ins Tausende zu kommen Rolleyes

Gruss von den Fildern

Thomas D.
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#6
xtrac16 

Ich muss mich mal in das thema einharken , da ich so ein änliches Problem habe.
Es geht um ein 65/70 der seinen ruhestand bei meinen Opa gefunden hat
Der trac wird 3 bis max 5 mal in Jahr bewegt .
So das war die Ausgangslage
Problem ist das die Kupplung immer klebt und nicht trennt.

Spontane Lösung ( aber nit schonend )
War das mein Opa im Gang gestartet hat und los Gefahren ist
Bis die Kupplung ihre Arbeit aufgenommen hat ...

Kann man so machen muss man aber nit.

Meine fragen an die Fachleute hier
Wie kann ich auf die Fehlersuche gehen bzw was kann das sein
Was kann man dagegen tun ?
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#7

Hallo Shanga 65/70?

wenn die Kupplung klebt, ist meistens Dreck (Öl etc.) die Ursache. Da wirst Du wohl um einen Ausbau schlecht herum kommen, auch um die Ursache dafür zu beseitigen (i.d.R. irgend ein Dichtring defekt).

Materialmordend kannst Du versuchen, sie mal kurz schleifen lassen, um den Dreck wegzubrennen, hilft in 10% der Fälle, meistens aber doch nur kurzfristig.

Grüße
DaPo (Daniel)
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#8

Eine weitere behelfsmäßige Lösung wäre, die gesamte Kupplungsglocke durch vorhandene Löcher mit Bremsenreiniger rauswaschen. Du hast eine mechanisch betätigte Kupplung. Wenn sie denn mal frei ist, klemmst du beim Kupplungspedal oder -gestänge was ein, damit sie getrennt ist. Und dann spritzt du den Reiniger rein, so viel, daß er schon mehr wäscht, als nur benetzt. Evtl kannst du auch mit dem Hochdruckreiniger oder Wasserschlauch nachgehen und den Dreck somit rausspülen, nachdem er gelöst wurde. Evtl auch das Zeug mal einwirken lassen und die Prozedur wiederholen. Zwischen zwei Wiederholungsdurchgängen evtl auch mal kurz laufen lassen, damit sich die Kupplung an eine andere Stelle dreht und du somit besseren Zugang zu allem Dreck hast.

Parallel dazu kannst du mit Daniel Trick auch noch etwas spielen...

Inwiefern Dichtungen durch sind, kannst du an eventuellen Ölflecken beurteilen. Wenn sich nach der Reinigung wieder Öl sammelt, kannst du an einer etwaigen Rußschwärzung erkennen, obs Motorenöl oder Getriebeöl ist. Vorher auch bitte die Ölstände kontrollieren, da du bei einer schlechten Dichtung mit zu niedrigem Ölniveau unterwegs bist.

Gruß Cliff

Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???Big Grin
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#9
xtrac16 

Danke für die Tipps werde mich am Wochenende mal dreckig machen Smile
Zum Öl Verlust kann ich schon mal
Sagen das der etwas am Zylinder geschwitzt ist aber sonst trocken ist
Ich werde es trotzdem prüfen
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#10

Mit Ölverlust meinen wir aber nur den, der durch die Simmerringe der Antriebswellen oder ähnliches entweder vom Motor oder vom Getriebe her in das Kupplungsgehäuse eindringen kann. Nur solcher ist für die Verschmutzung einer Kupplung verantwortlich.
Anderweitiger Ölverlust (z.B. Lenkzylinder die du, denke ich, meinst) ist hier nicht berücksichtigt.

Viel Erfolg

Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???Big Grin
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#11

Oh jetzt ja das gibt wieder Sinn. Smile


Ich seh schon ich werde noch einiges hier lernen
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